Interreg

Auf diese Seite erfahren Sie mehr über die EU-Förderung der „Europäischen territorialen Zusammenarbeit“ (Interreg), das grenzüberschreitende Kooperationsprogramm Interreg Großregion 2021-2007 und die funktionalen Räume in der Großregion.

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Die „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ (Interreg)

Die auf der Grundlage von mehrjährigen Förderperioden durchgeführteStruktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union (EU) unterstützt seit über 30 Jahren die länderübergreifende Zusammenarbeit von nationalen, regionalen und lokalen Akteuren aus den EU-Mitgliedstaaten und aus benachbarten Drittstaaten.

Damit soll eine harmonische wirtschaftliche, soziale und territoriale Entwicklung der Union als Ganzes, aber insbesondere auch die Vertrauensbildung und das Verständnis zwischen regionalen / lokalen Gemeinschaften gefördert werden.

Diese „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ (oder kurz Interreg) umfasst in der sechsten Förderperiode 2021-2027 (gekennzeichnet mit „VI“) vier Aktionsbereiche. Für jeden Aktionsbereich wurde eine unterschiedliche Anzahl von Kooperationsprogrammen entwickelt und angenommen, die derzeit durch Projekte umgesetzt werden.

Aktionsbereich 1: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit (auch bekannt als „Interreg A“) unterstützt die Kooperation zwischen Regionen aus mindestens zwei verschiedenen EU-Mitgliedstaaten, die direkt an den Grenzen liegen oder an diese angrenzen. Die Kooperationsprogramme zielen generell darauf ab, die in den Grenzregionen festgestellten Herausforderungen gemeinsam anzugehen und das ungenutzte Wachstumspotenzial in diesen Gebieten auszuschöpfen. Gleichzeitig sollen die grenzüberschreitenden Kooperationsprozesse (Governance) im Sinne einer stärker harmonischen Entwicklung der EU verbessert werden.Aktionsbereich 2: Die transnationale Zusammenarbeit (auch bekannt als „Interreg B“) findet in größeren und zusammenhängenden Gebieten oder um Meeresbecken herum (z.B. Nordsee, Ostsee, Mittelmeer) statt. Die Kooperation umfasst nationale, regionale und lokale Akteure aus den EU-Mitgliedstaaten und aus einigen Nicht-EU-Ländern (z.B. Island oder Liechtenstein), aber auch aus den Erweiterungs- und Nachbarschaftspartnerländern sowie aus den Überseeischen Ländern und Gebieten. Allgemeines Ziel der Kooperationsprogramme ist es, ein höheres Maß an territorialer Integration in den ausgewiesenen Programmgebieten zu erreichen. Hierfür sollen effiziente Lösungen für gemeinsame territoriale, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen gefunden werden, die zu umfassend sind, um allein durch einzelstaatliche Maßnahmen bewältigt zu werden.

Aktionsbereich 3: Die interregionale Zusammenarbeit (auch bekannt als „Interreg C“) findet auf gesamteuropäischer Ebene im Rahmen von vier Kooperationsprogrammen statt und umfasst alle EU-Mitgliedstaaten sowie andere Partnerstaaten. Diese Programme schaffen Netzwerke zum Kapazitätsaufbau, mit deren Hilfe innovative Politikansätze und bewährte Praktiken in Regionen, Städten und Grenzgebieten identifiziert und zwischen ihnen ausgetauscht und weitergeben werden (Interreg Europe, Interact, Urbact). Zudem werden territoriale Daten, Erkenntnisse und Informationen / Empfehlungen bereitgestellt, die politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen darin unterstützen, wirksame Maßnahmen zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen sowie zur Stärkung des territorialen Zusammenhalts der Union zu ergreifen (ESPON).

Aktionsbereich 4: Die Zusammenarbeit der Gebiete in äußerster Randlage soll eine möglichst effiziente und einfache Kooperation zwischen diesen EU-Regionen (d.h. Mittlerer Atlantik, Amazonien, Karibischer Raum, Indischer Ozean, Mosambikkanal) und ihren jeweiligen Nachbarländern oder -territorien ermöglichen. Allgemeines Ziel dieser Programme ist es, die regionale Integration der äußersten Randgebiete in ihre unmittelbare Nachbarschaft zu erleichtern.


Das Programm Interreg Großregion 2021-2027

Das grenzüberschreitende Kooperationsprogramm Interreg VI-A Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg „Großregion“ (2021-2027) unterstützt Projekte der Zusammenarbeit zwischen lokalen und regionalen Akteuren aus den förderfähigen Teilgebieten der folgenden Staaten:

  • Belgien: Region Wallonien (teilweise), einschließlich der Deutschsprachigen Gemeinschaft (ganz),
  • Deutschland: Saarland (ganz) und Rheinland-Pfalz (teilweise),
  • Frankreich: Region Grand Est (teilweise),
  • Luxemburg (ganz).

Insgesamt stehen dem Programm fast 182 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Mit einer maximalen EU-Kofinanzierung durch den EFRE (60%) und der ergänzenden nationalen Kofinanzierung (40%) können somit mehr als 300 Millionen Euro mobilisiert werden, um grenzüberschreitende Projekte in der Großregion zu unterstützen.

Karte: Programmgebiet (blau) und Gebiet der gesamten Großregion (grau)

Die Strategie des Interreg-Programms für den Zeitraum 2021 bis 2027 umfasst insgesamt vier Finanzierungsprioritäten und elf spezifische Ziele:

  • Eine grünere Großregion (Priorität 1), mit den spezifischen Zielen 1, 2 und 3.
  • Eine sozialere Großregion (Priorität 2), mit den spezifischen Zielen 4, 5, 6 und 7.
  • Eine bürgernähere Großregion (Priorität 3), mit dem spezifischen Ziel 8.
  • Eine Großregion mit einer besseren Governance der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit (Priorität 4), mit den spezifischen Zielen 9, 10 und 11.

Ausführliche Informationen zur Programmstrategie sowie zu den Förderinhalten der spezifischen Ziele finden Sie in dem von der Europäischen Kommission am 07.10.2022 genehmigten Programmdokument


Die „funktionalen Räume“ des Programms Interreg Großregion

Mehr als ein Viertel des Programmbudgets für den Zeitraum 2021-2027 ist für die Finanzierung von funktionalen Räumen und ihren Projekten vorgesehen (47 Millionen Euro). Diese Förderung erfolgt über die Priorität 3 „Eine bürgernähere Großregion“ und im spezifischen Ziel 8.

Insgesamt werden in der Großregion 9 funktionale Räume unterstützt (siehe Karte unten):

  1. Der funktionale Raum „EVTZ Eurodistrikt Saar-Moselle“.
  2. Der funktionale Raum „EVTZ Alzette-Belval“.
  3. Der funktionale Raum „Entwicklungskonzept Oberes Moseltal“ (EOM).
  4. Der funktionale Raum „Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim“.
  5. Der „Grenzüberschreitende funktionale Raum Luxemburg – Wallonien Nord“.
  6. Der „Grenzüberschreitende funktionale Raum Luxemburg – Wallonien Süd“.
  7. Der funktionale Raum „Territoire naturel transfrontalier de la Chiers et de l’Alzette“ (TNT).
  8. Der funktionale Raum „Trinationale Region Eifel-Ostbelgien-Éislek EWIV“,
  9. Der funktionale Raum Mëllerdall-Our-Südeifel (MOSE).

Karte: Geografische Lage der 9 funktionalen Räume in der Großregion

Mehr Informationen zu diesen funktionalen Räumen finden Sie auf der Website des Programms Interreg Großregion unter „Finanzierung – funktionale Räume“.

Das Programm Interreg Großregion schreibt vor, dass jeder geförderte funktionale Raum über eine gemeinsame Verwaltungsstruktur und spezifische grenzüberschreitende Instanzen zur Entscheidung und Steuerung(Governance-Gremien) verfügen muss. Ihre allgemeine Aufgabe ist es,

  • die Umsetzung des funktionalen Raums lokal selbst zu verwalten (Verwaltungsstruktur),
  • geeignete Interreg-Projekte für die Umsetzung der jeweiligen Entwicklungsstrategie auszuwählen (Entscheidungsgremium),
  • die Durchführung der Projekte zu überwachen (Jährlicher Projektbegleitausschuss).

Möchten Sie wissen, wie die Verwaltung und die Entscheidung / Steuerung im funktionalen Raum MOSE ablaufen? Nützliche Informationen finden Sie hier.

Auf der Grundlage von lokal organisierten Einzelprojektaufrufen oder über ein fortlaufendes Einreichungsverfahren wählt jeder funktionale Raum geeignete Interreg-Projekte aus, die danach in jedem Raum umgesetzt werden.

Diese Projekte müssen den spezifischen Bedürfnissen der jeweiligen Räume und den prioritären Themenbereichen entsprechen, die jeder funktionale Raum in seiner grenzüberschreitenden Entwicklungsstrategie festgelegt hat.

Haben Sie Interesse, mit Partnern ebenfalls ein lokales Projekt im funktionalen Raum MOSE umzusetzen? Nützliche Informationen finden Sie hier.